Der Kronprinzenwagen in neuem Glanz

Das ehemalige Vereinsheim der Eisenbahnfreunde Hameln, der ehemalige Salonwagen des preußischen Kronprinzen, wurde, mustergültig restauriert, im Kaiserbahnhof in Potsdam aufgestellt.
Der im Jahre 1905 bei Linke & Hofmann in Breslau gebaute sechsachsige Wagen ist erst nach dem Kauf von den Hamelner Eisenbahnfreunden als solcher von ihnen erkannt worden. Auf der Suche nach dem königlichen Wappen für das renovierte Fahrzeug kam eine freundschaftliche Verbindung zu Louis Ferdinand Prinz von Preußen, dem Chef des Hauses Hohenzollern, zustande. Fortan war dieser oft zu Gast in dem am Hamelner Hauptbahnhof aufgestellten als Vereinsheim dienenden Fahrzeug, das auch in zahlreichen Sonderzügen eingesetzt worden ist.
Bei der Überführung der sterblichen Überreste der Preußen-Könige Friedrich Wilhelm I und Friedrich der Große von Burg Hechingen in Württemberg nach Schloss Sanssouci in Potsdam lief der Wagen im Zug mit. Sein letzter spektakulärer Einsatz war in der Nacht vom 2. zum 3. Oktober 1990, dem Tag der Deutschen Einheit, in Berlin, als er um Mitternacht genau auf der Sektorengrenze nahe dem Lehrtet Bahnhof hielt. „Beim Klang der Freiheitsglocke und der Nationalhymne durften die Ehrengäste mit Blick auf das Reichstagsgebäude diesen historischen Moment genießen, in dem jene unnatürliche Grenze verschwand, die Deutschland über 44 Jahre lang getrennt hatte.“ Mit diesen bewegenden Worten beendete der Eisenbahnfreund Friedhelm Ernst aus Köln seine Rede in Potsdam. Zuvor hatte Dr. Rüdiger Grube, der Chef der DB AG, seine Freude über die hervorragend gelungene Restaurierung des traditionsreichen Fahrzeuges zum Ausdruck gebracht und dabei besonders die Arbeit der Auszubildenden des Werks Wittenberge, die auch anwesend waren, gewürdigt. Auch der Chef des Hauses Hohenzollern Georg Friedrich Prinz von Preußen würdigte in seiner Ansprache die gute Arbeit und wies auf die Verbindung seines Hauses zur Eisenbahn hin.

 

Kaiserwagen DB Akademie 25.06.2014Auf Einladung des Vorsitzenden des Vorstandes der DB AG Dr. Rüdiger Grube haben Ernst-Wilhelm Holländer und Klaus Schubert am 25. Juni 2014 an der Aufstellung in Potsdam teilgenommen.

Es kann wohl davon ausgegangen werden, dass die Rettung und die aufwendige Aufarbeitung unseres ehemaligen Wagens im besonderen Maße Ingulf Leuschel, dem Bevollmächtigen der DB AG für Berlin, und einem langjährigen Freund Ernst Wilhelm Holländer zu verdanken sei.

Aber auch die Arbeit unserer älteren Mitglieder, unsere Ehrenmitglied Frau Ilse Kramer-Kaminski und die Firma Waggonbau Kaminski sollten nicht der Vergessenheit anheim fallen.